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2009/06/17

Holunder: Man denkt gar nicht, was Holunder alles kann und ist

Für viele mag Holunder (Sambucus nigra) ein Unkraut sein. Das trifft besonders häufig auf ältere Leute zu, die wissen, wie schnell Holunder wachsen kann und wo er sich überall von allein aussät. Trotzdem ist Holunder optisch sehr ansprechend. Man kann die Optik auch unterstützen, indem man den Holunder nur auf eine bestimmte Art wachsen lässt. Mehr dazu in den Beschreibungen bei den vielen Bildern.
Auf den ersten Foto sieht man eine ca. 20 Jahre alte Holunderpflanze mehr oder weniger als ganzes. Es ist ein niedriger Baum oder eher Busch, der sich stark verzweigt und so um die 5 m Höhe erreichen kann
Das zweite Foto zeigt eine etwa gleich alte Pflanze, die aber völlig von Efeu eingerankt ist. Man muss aufpassen, das mit Efeu der Holunder selbst noch genug Licht erhält, damit er überlebt. Bei dieser Pflanze ist es wohl die Grenze der Belastbarkeit für den Holunder erreicht.

Hier sieht man den unteren Stammabschnitt des Holunder. Das Schöne icst aus meiner Sicht, dass selbst junge Pflanzen sehr schnell innerhalb weniger Jahre ein sehr altes Aussehen durch die vielen Runzeln in der Rinde erhalten.
Holunder, Fliederbeeren oder Sambucus nigra -vielleicht hat er regional ja noch unterschiedliche Namen?- wächst keinesfall allein so wie auf diesem Foto. Holunder hat die Eigenschaft gleich von unten wie eben ein Busch sehr viele Triebe auszubilden. Man sieht den Stamm deshalb nur dann, wenn man jährlich bis zu 100 neue Triebe gleich kurz nach der Entstehung entfernt. Ganz unten am Übergang zum Rasen sieht man beim genauen hinsehen die vielen Narben, an denen die Zweige mal vorhanden waren. Man muss es natürlich nicht, aber man kann es so machen.


Hier sieht man die Narben etwas größer, Holunder ist überigens sehr brüchig und eignet sich um Klettern für Kinder eher weniger, weil schnell ganze dicke Äste abbrechen.
Holunder oder auch Fliederbeeren, wie im norddeutschen Raum gelegentlich gesagt wird, kann auch wunderbar in der Küche genutzt werden. Darauf will ich aber nur am Rande eingehen. Möglich ist es daraus wunderbaren Saft zu machen, den Fliederbeerensaft, den ich aus meiner Kindheit kenne. Das geht einfach durch entsaften und zuckern und einkochen zum haltbar machen. Ebenso – und das ist im Prinzip das Gleiche – kann man daraus eine leckere Suppe herstellen, die man mit Zwieback essen kann: Einfach köstlich. Fliederbeerensuppe ebenso wie als Saft getrunkener Fliederbeerensaft ist außerdem gut bei Erkältungen. Es fördert die Durchblutung und führt heiß getrunken bzw. gegessen zu richtigen Schweißausbrüchen. Auf jeden Fall ist einem hinterher wohlig warm.

Auf diesem Foto sieht man eine ca. 5 Jahre alte Pflanze, die mehr wachsen konnte wie sie wollte, obwohl auch schon viele der Triebe entfernt worden sind. Es gibt ohne menschlichen Eingriff keinen Haupttrieb, sondern viele gleichwertige Seitentriebe. Später neu wachsende Triebe entwickeln sich genauso dick wie die alten Triebe, wenn Sie denn Platz haben und man sie lässt.



Altes Holz vom Holunder kann man entfernen, aber auch dass muss man nicht. Hier habe ich bewußt einen abgestorbenen Ast mit vielen Seitenverzweigen stehen lassen. Es sieht sehr urtümlich aus und an der Stelle war gerade Platz.

Auch bei solchen alten abgestorbenen Ästen ist es natürlich immer Geschmackssache. Wenn man es ordentlich mag, sollte der Ast natürlich weg.





Bei den folgenden Bildern habe ich versucht, die Blüten und die gerade verblühten Blüten aufzunehmen. Die schwarzen und optisch auch sehr schönen Fliederbeeren sind noch nicht reif. Die Blüten kann man im übrigen in einem Bierteig frittieren. Die sind dann ganz knusprig und schmecken lecker. Nach dem Rezept muss ich meine Frau noch mal fragen.
Aus den Holunderblüten kann man im übrigen auch ein perlendes Erfrischungsgetränk durch mehrtägiges einweichen an der Sonne im Freien machen. Nach ein paar Tagen haben die weiterhin lebenden Holunderblüten das Getränk fertiggestellt. Es ist ein wenig wie Sekt und schmeckt lecker.






Die Blätter bestehen aus entweder 5 Einzelblättern oder, wenn die neuen Triebe richtig schießen, aus 7 Einzelblättern.


Holunder kann man natürlich auch zu Gelee oder Marmelade verarbeiten. Holunder passt auch gut in einer Mischung zu Blaubeeren oder Äpfeln und daraus macht man dann eine Konfitüre. Kaufen kann man schon fertigen Holundersirup, wenn man es nicht selbst einkochen kann. Ich denke ich habe hier nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten angerissen, die der Holunder eröffnet.






Für die Vase ist Holunder nicht geeignet, da es doch ziemlich kräftig duftet. Gerade fällt mir noch ein Begriff für Holunder ein: Hier in der Region (Süd- Niedersachsen) nennt man die Pflanze Keileken / Keilecken. Hintergrund ist wahrscheinlich der schnelle Wuchs von frischen neuen Trieben am unteren Stamm, insbesondere auch, wenn man die Absicht hat die Pflanze im Zaum zu halten und mal ordentlich etwas absägt. Dann wächst die Pflanze besonders üppig.

Was Holunder nicht gern mag ist umpflanzen. Am besten sät man Holunder aus oder man kauft sich eine Pflanze mit Wurzel, die im Topf gezogen worden ist. Vermehrung von Holunder geht aber auch einfach über einen Steckling. Stecklnge kann man bevorzugt im Herbst, aber eben auch das ganze Jahr über abnehmen. Bis die aber richtig wachsen, kann es dauern.

--> Ein Link zu der Seite http://www.garten-anders.de würde sehr helfen, das Tagebuch bekannter zu machen. Wenn Sie dazu die Möglichkeit haben, im voraus vielen Dank.
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2 Kommentare:

  1. Beitrag hat mir mit den Bildern Gut gefallen.
    Fehlen noch Bilder von der Frucht.

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  2. Leider habe ich das auch bemerkt, dass Holunder umpflanzen nicht mag. Ich hoffe, er erholt sich trotzdem wieder. Z.Zt. läßt er alle Blätter hängen. Er wird jetzt kräftig bewässert, hoffentlich wächst er wieder an.

    LG sabine

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