Wenn man sich selbst fragt, wie viel Zeit man im Garten mit Gartenarbeit verbringt, stellt man eine gewisse Periodizität fest. Der Enthusiasmus für den Garten ist starken Schwankungen unterworfen. Es gibt Zeiten, in denen man gern etwas tun möchte, aber wegen des Wetters und / oder der Temperaturen nicht kann. Dann gibt es Zeiten, da hat man einfach keine Lust und die noch zu machende Gartenarbeit fängt an ein gewisses Gefühl in Richtung ´unangenehm´ zu verursachen.
Entsprechend der Motivation sieht der Garten oft auch aus, wobei das aussehen sich durchaus auf die Betrachtungsweise eines jeden einzelnen Gartenbesitzers und seines bezieht. So gut gepflegte Blumenrabatten wie auf dem Foto hat man selten.
Beginnen wir im Januar: Es gibt in der Regel lange Frostperioden und wann beschwert sich hauptsächlich über das Wetter. Draußen kann man kaum etwas machen. Im Februar wird der Winter langsam zu lang. Der Februar ist für die Gartenarbeit meistens nicht besonders gut geeignet; nur hart gesottene beginnen mit der Gartenarbeit.
Im März gibt es die einhellige Meinung, und immer dann ganz besonders, wenn es warme Tage mit viel Sonnenschein gibt: JETZT IST ES SOWEIT. Dieser Zeitpunkt:" Jetzt ist es soweit" liegt meistens Ende März und ist auch der Punkt, wo alle an Gärten interessierte in ihren Garten stürzen und wie wild sich um die Beseitigung des Winters kümmern: Abschneiden, aufräumen, neue Stauden pflanzen, im früh blühende Pflanzen kaufen, etc. Ich sehe es auch den Besucherzahlen in meinem Blog: Ende März und Anfang April sind plötzlich zehnmal so viele Leute auf meinen Seiten wie sonst. Dann geht es langsam wieder abwärts ab Ende April bis, ja bis Ende des Jahres, man glaubt es kaum. Ganz besonders gering ist das Interesse am Garten, wenn der Frost einsetzt und im Garten nichts mehr passiert. Das ist doch logisch, denke ich.
Dann gibt es neben dem Interesse am Garten einen Gegensatz zu dem was im Garten getan werden muss. Wie eben beschrieben nimmt das Interesse ab Mitte April beständig ab, aber besonders ab Mitte des Sommers bis zum Herbst nimmt die Arbeit nicht ab. Wenn es nach dem Hochsommer wieder anfängt zu regnen, wächst plötzlich das Unkraut wie verrückt. Arbeitsbereitschaft und notwendige Arbeit gehen aber immer mehr auseinander. Es wird für den Gartenbesitzer zum Problem, dass er es nicht schafft oder nur mit beträchtlichem psychischem Einsatz schafft, sich zu motivieren.
Die Folge ist, dass die Gärten ab Mitte des Sommers zunehmend und unordentlich und vernachlässigt aussehen. Man sehe sich nur die schönen Blumenrabatten auf dem Foto an. So etwas mit nur wenig Unkraut schafft der Privatmann in der Regel nur bis zur Sommermitte.
Ich selbst habe mich gefragt, warum mir mein Garten zunehmend eben ab diesem Zeitpunkt immer mehr entgleitet. Inzwischen kann ich es immer mehr akzeptieren und freue mich an dem, was noch schön ist, tue nur das Notwendigste und nehme mir sehr viel Zeit für die Arbeit im Garten, die mir Freude macht. Der Garten ist dann zwar nicht mehr so vorzeigbar, aber mein Garten ist ja für mich, für meine Erholung und Zufriedenheit und nicht für andere Leute.
Mich würde jetzt interessieren, ob es mit der "Lust an der Gartenarbeit" anderen Leuten auch so geht.
Beste Grüße
Wolf
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Hallo,
AntwortenLöschenMotivation zur Gartenarbeit hat natürlich was mit Freude besser gesagt mit Vorfreude zu tun. Im Frühling ist die Freude über jede Blüte sehr groß uns sei sie noch so klein. Dassteigert sich bis zum Sommer. Und dann warte ich auf die großen Herbstarbeiten wie Umpflanzungen, Dahlien raus nehmen vielleicht auch Stauden schneiden. Vorher bleiben kleinere Schneidearbeitenund Unkraut jäten schon mal liegen. Motto: lohnt sich nicht mehr. Wird zuusammen mit den großen Arbeiten erledigt. VG aus dem Borkergarten Manfred